Die Tribute von Panem - Mein Bericht

Guten Morgen zusammen.

Soo, das war es nun also. Mein gestriger Besuch im Kino hat mich mal wieder daran erinnert, dass ich Kinos nicht mag. So ging es mir schon nach dem 6. Film der Harry Potter Reihe (was gleichzeitig der bis gestern letzte Film war, den ich im Kino gesehen habe), doch in der Zwischenzeit hatte ich vergessen, was ich genau am Kino nicht mag: Es ist wahnsinnig unbequem!

Gut, mag sein, dass das nur auf das Kino zutrifft, in das es mich zumeist verschlägt, aber dennoch... Ich bin verwöhnt. Ich will einen Film in entspannter Atmosphäre genießen, ohne Reinplapperer hinter mir über die sich die Leute neben mir regelmäßig aufregen. Ich will einen Film auf meiner Couch liegend genießen können, zwischendurch auf Pause drücken können um auf die Toilette oder in die Küche zu gehen. Ich will mehr als eine Haltung einnehmen können, während ich den Film schaue. Ich möchte mich mit meinen Mitguckern austauschen können über die Handlung auf dem Bildschirm, ohne ständig Angst haben zu müssen, dass mir ein genervtes SHHHH von den Umsitzenden entgegenschallt. Hach ja... Das wäre schön.



Aber nein, ich hatte die vorstehenden Dinge allesamt vergessen da mich die Vorfreude auf diesen speziellen Film geblendet hat. Tja, selbst schuld. So hat mir ein steifer Nacken und ein pochender Schmerz in Kopf und Rücken die Freude an dem Film vermiest... Ich fasse die einzelnen (wahrscheinlich sehr subjektiven *hust*) Pros und Contras der Verfilmung einfach mal zusammen.

PROs

- Die Hauptdarstellerin ist hervorragend gewählt, ebenso Woody Harrelson als Haymitch. Und Lenny Kravitz stört zumindest nicht :)

- Es ist endlich mal kein 3D-Film, danke dafür!

- Bis auf einige Kleinigkeiten (siehe Spoiler unten) ist die Handlung aus den Büchern 1:1 übernommen worden.

- Ein technisch sehr guter Film.

CONs

- Ich hatte mir Peeta irgendwie attraktiver vorgestellt. Warum eigentlich? *kopfkratz*

- Von der Wackelkamera, die häufig eingesetzt wurde, wurde mir ein wenig übel. Ich war immer froh, wenn in die Totale bzw. zu Landschaftsaufnahmen gewechselt wurde anstatt kleinere Details zu zeigen.

- Die Spielzeit ist für Personen, die das Buch nicht kennen und/oder mögen viiiiel zu lang. Vor allem, weil es für eine solche Filmlänge (z. B. auch gemessen an Harry Potter oder Herr der Ringe) zu wenig Handlung gibt (O-Ton meines Mannes der zu dieser Personengruppe gehört) bzw. diese zu vorhersehbar ist.

*Spoiler-Anfang* [die nachfolgenden Zeilen zum Lesen mit gedrückter linker Maustaste markieren]
Folgende Unterschiede zwischen Buch und Film sind mir aufgefallen:

- Die ganze Geschichte rund um das Avox-Mädchen fehlt.

- Die Abholung der Leichen durch die Hovercrafts fehlt, ebenso die Warnrufe der Spotttölpel sobald sich ein Hovercraft nähert.

- Die Bestien am Ende haben nicht die Gesichter/Gesichtszüge der Getöteten, sondern sehen meiner Meinung nach alle so ähnlich aus wie Tresh.

- Cato muss nicht so lange leiden, wie im Buch beschrieben.

- Distrikt 11 schickt Katniss kein Brot, sondern probt den Aufstand.

- Der Spielmacher wird am Ende zum Harakiri gezwungen mit ebenjenen Beeren, die Katniss und Peeta hatten nehmen wollen.

- Anstatt Schlafsirup lässt Haymitch Katniss Suppe zukommen - zumindest macht es den Eindruck. Sie schleicht sich dennoch davon, als Peeta eingeschlafen ist.

- Katniss holt sich am Füllhorn eine Salbe für Peetas Bein, keine Medizin in einer Spritze. Sie bricht nach der Verabreichung auch nicht zusammen, da sie von Cloves Angriff nur eine Schramme am Kopf davongetragen hat. Daher fällt der gesamte Teil mit Katniss' Pflege heraus. Insgesamt sind die Verletzungen im Buch schlimmer beschrieben, als im Film dargestellt. Die Salben scheinen wahnsinnig wirkungsvoll zu sein - OK sie sind ja auch entsprechend teuer.

- Der Bach trocknet nicht aus, sondern die Spielmacher lassen die Sonne am letzten Tag schon mittags untergehen, was Katniss mit den Worten 'Sie wollen es zuende bringen.' kommentiert. Sie werden sodann von den Bestien zum Füllhorn gehetzt auf dem sie plötzlich Cato gegenüberstehen. Man hat den Eindruck, dass die Filmemacher hier ihren Film einfach so schnell wie möglich zuende bringen wollten und ehrlich gesagt war ich nicht undankbar darüber, da mein Kopf aufgrund des unbequemen Sitzes immer heftiger zu pochen begann.

*Spoiler-Ende*

Fazit

Ich fürchte so ganz wird der Film dem Hype nicht gerecht. Für Fans des Buchs ist er zu empfehlen, für Nichtkenner eher weniger, da zu vorhersehbar und insgesamt zu wenig Handlung. Hätten wir ihn auf Sky gesehen (also im TV ohne Werbung), hätten wir beide ihn sicherlich positiver aufgenommen, denn an sich ist es kein schlechter Film. Doch unsere subjektiven Befindlichkeiten haben das Erlebnis ziemlich getrübt, was schade ist. Vielleicht schaue ich ihn mir nochmal an, wenn er dann auf DVD veröffentlicht wurde bzw. von Sky ausgestrahlt wird, aber sicher bin ich mir im Moment nicht. Das Buch ist meiner Meinung nach besser als der Film.

Übrigens ist der Hype um den Film offensichtlich noch nicht in meiner Gegend angekommen, denn das Kino war maximal zu 1/3 gefüllt.

♥ ♥ ♥